102. Stiftungsfest

Stiftungsfeste nach einem Jubelstiftungsfest laufen traditionell oft Gefahr der Selbstzufriedenheit und dem Müßiggang zum Opfer zu fallen. Zum Glück stellte das 102. Stiftungsfest unserer Ostarrichia Amstetten hierzu die Antithese dar.

War der gemeinsame Kirchgang um 18:00 in der Stadtpfarre St. Stephan am 25. März noch eher mäßig gut besucht, so kamen anschließend im Gasthaus zur Rennbahn in der Ybbsstraße fast 40 Kommersteilnehmer zusammen, um ein großartiges Stiftungsfest zu feiern. Der Veranstaltungsort stellte sich als hervorragend geeignet für Kommerse dieser Größe heraus und die Rückmeldungen der Anwesenden lassen uns an eine Wiederkehr denken.

Zur regen Teilnahme hatte einerseits sicherlich Festredner MdEP Mag. Dr. h.c. Lukas Mandl v. Lox beigetragen, der es sich auch nicht nehmen ließ bereits beim Kirchgang zu uns zu stoßen. Ein zweiter Grund für rege Teilnahme lag wohl aber auch an den weiteren Programmpunkten. So hatte etwa Burschungskandidat Sirius seine Familie (nicht korporiert) und ganz nebenbei auch den Kartellsenior (nicht verwandt oder verschwägert) eingeladen. Überdies stand mit der Verleihung des Dankbandes an Bbr Möbius und Bbr Beta auch noch ein zusätzlicher Höhepunkt auf dem Programm.

Eine straffe und gut organisierte Kommersführung sorgte dafür, dass der Kommers trotz dichtem Programm gegen 22:30 sein Ende fand. Der Kartellsenior nutze die Gelegenheit der Redefreiheit neben den Gratulationen an den Neoburschen, die Dankbandempfänger und die Verbindung überhaupt auch dazu eine Einladung zum Pennälertag nach Wiener Neustadt auszusprechen. Eine Einladung, der auch einige gefolgt sind, wie wir heute wissen.

Einer anderen Einladung wurde ebenfalls gefolgt: jener zum Ausklang auf die Bude. Noch etwa 20 Kommersteilnehmer wurden dort gesichtet und manch einer blieb gar bis in die Morgenstunden.

Couleur Freiluftmesse 2022

Am Sonntag den 29.5. feierte Ostarrichia gemeinsam mit Stadtpfarrer Peter Bösendorfer mitten am Hauptplatz die heilige Messe. Beim anschließenden Frühschoppen wurden die Teilnehmer von der anliegenden CaféBar MIAN bewirtet.

Sowohl Messe als auch Frühschoppen waren gut besucht und mit der Couleur Freiluftmesse will K.Ö.St.V. Ostarrichia Amstetten auch einen Trend des Hinausgehens und des gemeinsamen Feierns unserer Prinzipien schaffen. Wir freuen uns darauf, wenn viele Verbindungen im MKV unserem Beispiel folgen und auch Hl. Messen unter freiem Himmel in Farbe feiern.

An dieser Stelle sei daher auch ausdrücklich der Pfarre St. Stephan für die gute Zusammenarbeit gedankt und wir hoffen, die Veranstaltung in dieser Form auch als Ostarrichentradition etablieren zu können.

WA: Grundrechtsschutz | Freiheit

Grundrechtsdebatten standen selten so im Zentrum des öffentlichen Diskurses wie in den vergangenen beiden Jahren. Auch so manche Budendebatte wurde insbesondere über das Grundrecht auf Freiheit schon geführt. Das erscheint im studentenhistorischen Kontext nicht verwunderlich, sind Studentenverbindungen doch untrennbar mit den erkämpften Grund- und Freiheitsrechten verbunden.

Wir wollten es aber nicht bei einer Laiendiskussion belassen und haben einen der profundesten Experten für Grundrechte eingeladen uns das Thema näher zu bringen. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Holzinger – langjähriger Präsident des Verfassungsgerichtshofes – beehrte unsere Bude und spannte einen Bogen von historischer Entwicklung und Grundsätzen unserer Grundrechte, über den Grundrechtsschutz hin zu aktuellen Themen.

Im Anschluss entspann sich eine interaktive Fragerunde, die sowohl den Teilnehmern als auch dem Referenten sichtlich Freude bereitete und gar nicht mehr Enden wollte. Da auch das von Dr. cer. Ulpian gestiftete Buffet noch bereit stand, mussten manche Fragen dann aufs Privatissimum vertagt werden.

100. Stiftungsfest

100 Jahre Ostarrichia Amstetten – ein Grund zum Feiern. Alle Fotos und Berichte dazu gibt’s hier.

Wenn ein Verein ein Centennium begeht, dann ist das naturgemäß eine große Sache. Die Vorbereitungen für das große Fest liefen liefen knapp 2 Jahre und das Ergebnis erfüllt uns mit Stolz. Als Stiftungsfestkommission – gewissermaßen das Organisationskomittee – wollen wir hier das Fest und alles rundherum revue passieren lassen.

Impressionen

Wer sich einen schnellen Eindruck verschaffen möchte, dem sei an dieser Stelle auch auf den Mostropolis-Bericht ans Herz gelegt: https://www.mostropolis.at/Reports/917/100-stiftungsfest-ev-ostarrichia-amstetten-im-mkv

Aufbruchstimmung und Einsetzung der Stiftungsfestkomission

Als wir vor 2 Jahren mit der Planung des Festes betraut wurden, war Corona einerseits als Bier und anderseits als Studentenlateinischer Begriff für Festgäste bekannt. Eine Pandemie kannte man nur als theoretisches Konzept. Aber auch ohne diese zum damaligen Zeitpunkt nicht absehbare Ausnahmesituation war die Ausgangslage schwierig genug. Ostarrichia war für ein Jubel-Stiftungsfest zu Beginn der Planungen nicht ausgestattet. Die Fläuse waren abgetragen, teilweise auch zerrissen und die Fahne aus dem Jahre 1966 hatte ihre besten Tage lange hinter sich. Die Chronik war seit dem 80. Stiftungsfest nicht fortgeschrieben worden, da der Chronist erst schwer erkrankte und später verstarb. Es war auch von Dezember 2009 bis Februar 2019 kein neues Mitglied rezipiert worden. Dennoch war durch die Rezeptionen im Jahr 2019 so etwas wie Aufbruchstimmung zu spüren, die auch die jungen Alten Herren erfasst hatte. In dieser Aufbruchstimmung wurden je zwei Vertreter der Aktivitas und zwei Vertreter der Alten Herren mit der Organisation des Stiftungsfests betraut.

Erste Planungsarbeiten und Spendenaufruf

Am Anfang der Planung stand die Budgetierung. Es war notwendig eine Reihe von Investitionen zu tätigen. Man holte Angebote zu den notwendigen Couleurartikeln ein und es war sehr schnell klar, dass die Summe an Investitionen nicht aus dem laufenden Betrieb oder den Reserven der Verbindung bestritten werden konnte. So wurde schließlich die Aktion Ehrentafel ins leben gerufen mit der in Summe 6.900€ an Spenden lukriert werden konnten.

Die Anschaffung und Instandsetzung der dringend benötigten Grundausstattung war damit zwar gesichert, die Anschaffung einer neuen Fahne wäre zusätzlich jedoch unmöglich zu stemmen gewesen. So verdankt es die Verbindung der Großzügigkeit von Dr. Alois Zehetner v. Dr.cer. Ulpian, dass dennoch nach 55 Jahren eine neue Fahne geweiht werden konnte. Er übernahm die Kosten für die Fahne zur Gänze.

Termin und Lokalsuche

Als Gründungsdatum Ostarrichiae gilt heute der 27. März. Da dieser Termin in der Fastenzeit lag, entschied man sich, das Stiftungsfest erst nach Ostern anzusetzen. So wurde – unter Berücksichtigung anderer bereits bekannter Stiftungsfesttermine – der Termin für den 17. April 2021 festgelegt.

Mit diesem Termin begab man sich sehr früh auf die Suche nach einem geeigneten Kommerslokal. Es war klar, dass die Johann-Pölz-Halle sowohl preislich als auch größenmäßig für Ostarrichia zu diesem Zeitpunkt eine Nummer zu groß war. Säle von passender Größe – wir gingen von etwa 80 bis 140 Gästen aus – sind in Amstetten dünn gesät. Dennoch wollten wir den Heimatort nicht verlassen und etwa in die Symbolträchtige Ostarrichi-Gemeinde Neuhofen ausweichen. Eine Amstettner Verbindung sollte ein solches Jubiläum in Amstetten begehen. Ein Wirt mit geeignetem Saal vertröstete uns, man möge später darum anfragen, da man im Oktober 2019 noch keinen Kalender für das Jahr 2021 habe. Als selbiger Wirt auch im Februar 2020 keine verbindlichen Zusagen machen wollte, schied man diese Option aus. Ganz anders verlief die Kommunikation mit der Fa. Eventass, die exklusiv Veranstaltungen im mozArt, dem ehemaligen Mozart-Kino Amstetten, managen. Der Veranstaltungsort überzeugte mit technischen Möglichkeiten, stilvollem Ambiente und idealer Größe. Gepaart mit der offensichtlichen Professionalität des Vertragspartners und dem angemessenen Preis war die Entscheidung somit eine leichte.

Covid-19, Terminverschiebung und Festrede

Dann kam Covid-19 und bereits ein Jahr zuvor war klar, dass ein erhebliches Risiko für den geplanten Termin bestehen würde. Entsprechend musste das Risiko von Verlusten durch eine Verschiebung minimiert und in der Planung berücksichtigt werden. Wir konnten ein 99. Stiftungsfest feiern – nur Tage bevor ein erneuter Lockdown in Kraft trat. So konnte der geplante Jubelsenior zumindest etwas an Erfahrung sammeln, denn von diesem Zeitpunkt an, sollten Kneipen mit physischer Anwesenheit für beinahe ein ganzes Jahr nicht möglich sein. Noch im September 2020 stellten wir die Weichen für eine Terminverschiebung. Wir entschieden uns für einen Termin nach Schulbeginn im September 2021 und vereinbarten dies ohne vertragliche Verpflichtung mit Eventass, sodass wir den Veranstaltungsort jedenfalls zur Verfügung haben sollten. Die Erfahrung des Pandemieverlaufs des Jahres 2020 lies uns hoffen, dass der Frühherbst am ehesten die für eine Durchführung notwendige stabile Lage versprach. Im März 2021 fixierten wir schließlich den Termin endgültig und informierten die Verbindungsmitglieder.

Auch um den Festredner bemühte man sich und erhielt über das Büro der Landes-ÖVP die Zusage, das Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner diese halten würde. Einem Missverständnis geschuldet wurde der Termin jedoch als Vormittagstermin im Kalender des Landesgeschäftsführers vermerkt. Im Juli 2021 fiel der faux-pas schließlich auf und hatte prompt eine nicht auflösbare Terminkollision. Wir waren dadurch in Verzug geraten und mussten alle Hebel in Bewegung setzen. Das am Ende Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka v. Hortulanus weniger als einen Monat vor dem Fest zusagen konnte, war ein immenser Glücksfall. Als protokollarisch zweithöchster Vertreter der Republik und Mitglied unserer Freundschaftsverbindung Norika Waidhofen ist er der hochwertigste denkbare Festredner.

Zudem war man sich einig, dass Hortulanus sich so sehr um unsere Verbindung, unseren Verband, das katholische Couleurstudententum und vor allem unsere Werte und die 4 Prinzipien in der Gesellschaft eingesetzt hatte, dass man ihn dafür ehren wollte. So wurde binnen kürzester Zeit noch ein Ehrenring gegossen und die nötigen Beschlüsse gefasst. Zwei Dinge, die mir in diesem Zusammenhang bemerkenswert erscheinen möchte ich noch anführen. Erstens wandelt Hortulanus damit auf den Spuren von Bbr. Alois Mock, dem 1991 zuletzt diese Ehre zu Teil wurde. Das erscheint auch insofern passend, als er als Vorstand des Alois Mock Instituts auch einen Teil des politischen Erbes unseres großen Bundesbruders pflegt. Zweitens bedurfte es insgesamt der Beschlüsse von drei unterschiedlichen Conventen um diese Ehrung zu vergeben und sämtliche Beschlüsse wurden einstimmig und unter Akklamation gefasst.

Résumé und Ausblick

Das 100. Stiftungsfest war ein voller Erfolg. Hochkarätige Gäste, ein großartiger Veranstaltungsort, ausgezeichnetes Essen, ein würdiges Fest und ein heiterer Ausklang auf der Bude. Manches lief anders als geplant, aber die vielen Hände und Hirne im Hintergrund haben das Fest zu einem großen Erfolg geführt.

Verglichen mit den größten Stiftungsfesten der hundertjährigen Verbindungsgeschichte, dem 45. Stiftungsfest – bei dem die alte Fahne geweiht wurde und etwa 250 Gäste sowie 22 Gastverbindungen gekommen waren – und dem 75. Stiftungsfest – dem unvergessenen „Österreich-Kommers“ in Neuhofen, zu dem ebenfalls etwa 250 Gäste gekommen waren – mag das 100. Stiftungsfest zahlenmäßig weniger Strahlkraft haben. Im Kontext der Möglichkeiten der Verbindung und der durch die Pandemiesituation verschärften allgemeinen Lage ist es dennoch mehr als beachtlich.

Auch die Symbolkraft des Festes, an dem eine neue Fahne und vier neue Fuchsen zu unserer Verbindung gestoßen sind, wird nachwirken. Die Verbindung hat bewiesen, welche Kraft sie nach 100 Jahren auch heute noch hat und dass wir auch keinen Zweifel daran haben, dass sie es auch in weiteren 100 Jahren noch haben wird.

Semesterantrittskneipe WS 20/21

Rechtzeitig vor dem Schulbeginn fand am Freitag den 4. September 2020 die Semesterantrittskneipe der ORA statt. Die Kneipe stand ganz und gar im Thema Schule, und so wurde auch der Schläger thematisch passend gewählt: eine pinke Schultüte.

Aber nicht nur die Accessoires wurden den Umständen entsprechend gewählt, auch die Bierspiele hatten das Motto Schule. Um also die Gehirne wieder in Schwung zu bekommen und fit für den Schulbeginn zu machen wurde ein Rechenkaiser veranstaltet. Die Regeln sind relativ simpel, und vielen vielleicht noch aus der Volkschule bekannt: Alle Teilnehmer stehen auf und je zwei Spielern wird eine Rechenaufgabe gestellt, wer sie schneller lösen kann bleibt stehen, der Verlierer muss sich setzten und einen kräftigen Schluck von seinem Getränk nehmen. Als Rechenkaiser setzte sich Bbr. Möbius im Finale gegen Bbr. Nero durch. 

Im Inoffizium fand dann der Zipftausch des Chargencabinets des vergangenen Semesters statt. Da das letzte Semester vom Corona Virus geprägt war und die Chargen vor ganz neue Herausforderungen gestellt hat ist auf dem Bierzipf ein Virus graviert. Zum Glück war der Virus aber nur symbolisch im Glas, denn auf das traditionelle tauschen der Biergläser wurde nicht verzichtet.

Mostviertelkneipe 2020

Um ein Haar hätte die Mostviertelkneipe dieses Jahr nicht stattfinden können. Aber dann kam doch noch die Wende.

Die COVID-19 Pandemie hatte den Verbindungsbetrieb für lange Zeit lahmgelegt. Zumindest den physischen. Als dann der Bundeskanzler (etwas voreilig) davon sprach, dass Veranstaltungen bis in den Juli nicht möglich sein würden, sah man sich seitens der Verantwortlichen bei Udonia genötigt die Veranstaltung abzusagen. Das war am 8. März.

Glücklicherweise kam es dann anders und die Zahlen entwickelten sich besser als prognostiziert, sodass wir schließlich am 28. Juni doch die traditionelle Kneipe aller Mostviertler-Verbindungen ausrichten konnten. Das Wetter erlaubte es, die Laube des Gastgartens des Mostheurigen Pihringer zu nutzen – was aus virologischer Sicht jedenfalls vorteilhaft war.

Einzig uns Chargierten machte das Wetter sichtlich zu schaffen. Bei hochsommerlichen Temperaturen musste jedenfalls im Kneipverlauf aktiv gegen die Dehydrierung angekämpft werden.

Schließlich wurde auch noch die Burschung von Bbr MSHÖ feierlich begangen. Fast schon historisch, angesichts der längeren Durststrecke die seit der letzten Burschung hinter uns liegt.

Das traditionelle Wettkegeln gewann Bbr Beta, der über drei Runden hinweg die größte Konstanz zeigte. Auch bei den Bogenschützen wurden Gewinner gekürt – wobei eine eigene Damenwertung geführt wurde. Bbr Rytoran belegte in dieser leider nur den zweiten Platz.

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